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1.
Tag: Freitag,
13.08.2010
Anreise
mit Flugzeug nach
Stavanger und Bus nach Lauvikk
Forsand – Haukali (7km)
Mit der Hurtigfähre nach Forsand übergesetzt. Forsand ist eine Bedarfshaltestelle. Daher dem Kassierer nach dem Einsteigen mitteilen, dass man dort aussteigen möchte. Sonst fährt das Schiff weiter in den Lysefjord und man kann erst auf dem Rückweg nach 2 Std. dort aussteigen – wie es uns passierte. Allerdings durften wir kulanter Weise umsonst mit fahren. So sahen wir schon am ersten Tag den ganzen Fjord allerdings mit der Konsequenz, dass wir erst um 19.30 Uhr in Forsand ankamen und nicht mehr all zu weit laufen konnten.
Von Forsand geht es über eine kleine Straße am Haukalivatnet entlang nach Haukali, einer kleinen Höfeansiedlung. Dort windet sich die Straße, mittlerweile zum schmalen Schotterweg geschrumpft, den Berg hinauf. Etwa 300m oberhalb der Höfe fanden wir dann gegen 21.00 Uhr einen schönen Zeltplatz mit Blick auf den See.
2. Tag: Samstag, 14.08.2010
Hagadalen – Stora Hellesvatnet – Tyllebakkvatnet – Vindalen – Övre Espedal (ca. 13 km)
Der Weg endete endgültig in einer Höhe von ca. 500m. Auf einem unmarkierten Fußpfad ging es dann entlang der Hochspannungsmasten durch das Tal Hagadalen zum See Hellesvatnet. Nach einer langen Mittags-Schwimmpause löste sich der Fußpfad endgültig in etliche Schafspfade auf und es ging in weg- und pfadlosem Gelände hinüber zum See Tyllebakkvatnet. Hier stießen wir dann wieder auf eine Pfadspur, die uns steil 500 Höhenmeter hinunter ins Vindalen führte. Dort folgten wir den Straße nach Övre Espedalen und übernachteten am Ufer des Sees Lona.
3. Tag: Sonntag, 15.08.2010
Övre Espedalen – Övre Espedalsstolen – Krekebakktjörna – Tausamyrane – Fornastolsvatnet – Stölsvatnet – Häland/Frafjorddalen (13km)
4, Tag: Montag, 16.08.2010
Zum Einstieg in die Tageswanderung stiegen wir zum höchsten Wasserfall in Rogaland auf, dem 92m hohen Monafossen. Von dort ging es, begleitet von dem vertrauten, roten Tur- „T“ weiter hinauf ins wunderschöne, wilde Fidjadalen. Der erste Teil des Weges über schöne Graswege zur ersten Hütte (Män) machte Hoffnung auf eine gemütliche, entspannte Talwanderung. Dieser Eindruck änderte sich jedoch sehr bald: der Weg wurde steiniger und führte durch Birkenwälder, Blockfelsen und einem unübersehbaren Wurzelgewirr. Mit dem stärker aufkommenden Wind und dem leicht einsetzenden Nieselregen, wirkte dieser Weg leicht mystisch und geheimnisvoll. Der Name Huldrahaugane (frei übersetzt: Gebiet der Elfen) ist für diesen Wegabschnitt sehr treffend.
Trotz gut ausgezeichnetem „T“-Weg verwirrte uns das Felschaos eines Bergsturzes, kurz vor dem Mänavatnet, dermaßen, dass wir unterschiedliche Richtungen einschlugen und praktisch aneinander vorbei liefen. In dem festen Glauben - später in unsicherer Hoffnung, dass der andere weiter vorne läuft, lief Ulrich den ausgeschilderten Weg östlich des Sees entlang und Hans-Ludwig kraxelte beschwerlich über die westlich Seeseite und querte den dort reissenden Flusslauf. Nach einigem Hin- und Herlaufen trafen wir uns dann aber glücklich am Nordufer des Sees wieder. Nach dieser unfreiwilligen Verzögerung ging es dann weiter zum See Fidjavatnet. Da das Wetter mittlerweile immer ungemütlicher wurde (der Wind frischte auf und kleine Regenschauer gingen nieder) entschlossen wir uns, nicht nach Bjäfjellenden durchzugehen, sondern oberhalb des Fidjavatnet auf einer kleinen Insel das Zelt aufzubauen. In der Nacht durfte sich unser NorthFace Tunnelzelt bei Sturmböen und heftige Regenschauer wieder Mal erfolgreich bewähren.
5. Tag: Dienstag, 17.08.2010
Am nächsten Morgen war es zwar bedeckt, der Luftdruck sank weiter, aber ansonsten war eigentlich alles gut. So waren die 7km bis zur STF-Bläfjellenden schnell geschafft. Dort trafen wir ein anderes deutsches Pärchen und wir tranken gemeinsam in der gemütlichen Hütte eine Tasse Kaffe und tauschten uns über die bisherige Tour aus.
Nach dieser Pause machten wir uns auf zum Tagesziel: die Langavatnhütte.
Der Weg war unschwer und wir erreichten bei grauem Himmel und stürmischen Wetter am späten Nachmittag den Rundavatnet. Hier schlugen wir unser Zelt auf und machten es uns gemütlich. Kurz vor 21.00 Uhr verdunkelte sich jedoch der Himmel und sehr dunkle Wolken trieben auf uns zu. Rechtzeitig vor dem großen Regen konnten wir ins Zelt flüchten und verbrachten dort sicher eine weitere regenreiche Nacht.
6. Tag: Mittwoch, 18.08.2010
Am nächsten Morgen war es kalt und ungemütlich vor dem Zelt. Da die Langvatn-Hütte schon in Sichtweise war, entschlossen wir uns kurzerhand, das Frühstück dort hin zu verlegen.
Dort angekommen, fing es schon wieder an zu regnen und der Wind nahm merklich zu. Eigentlich wollten wir an diesem Tag zum Kjerag. Doch da wir keine Lust hatten, bei Regen, Wind und Nebel auf dem Hochplateau herumzuklettern und nichts von der Gegend zu sehen, entschlossen wir uns einen Ruhetag einzulegen und die Annehmlichkeiten der Hütte zu genießen. Am Nachmittag stieß das junge Pärchen vom vergangen Tag wieder zu uns und zwei weitere deutsche Wanderinnen.
So wurde es ein gemütlicher Hüttentag, mit Lesen, Essen, Hausberg besteigen und vielen Geschichten.
6. Tag: Donnerstag, 19.08.2010
Am nächsten Tag beruhigt sich das Wetter einigermaßen. Der Luftdruck hatte leichte Tendenzen zu steigen bzw. sank nicht mehr, es war trocken und an den Wind in dieser Höhe (940m) hatten wir uns mittlerweile gewöhnt. Der Weg war leicht und führte über baum- und strauchloses Fjell hinauf auf über 1100m. Durch die Ausgesetztheit fegte oben ein stürmischer Wind über das Plateau. Doch die Aussicht war grandios. Nach mehrerer Abzweigungen waren wir uns kurz unsicher, ob wir noch auf dem direkten Weg zum Kjeragbolten waren. Nach einem letzten Anstieg war dann jedoch alles wieder klar: weit unter uns liefen ganz viele kleine „Ameisen“ herum, die entfernt an Menschen erinnerten und alle auf eine Felsspalte zusteuerten, in der ein kleiner Stein steckte – der Kjeragbolten. Dort angekommen wurde zuerst das obligatorische Foto auf dem eingeklemmten Felsen, 800m über den Lysefjord gemacht. Anschließend setzten wir uns daneben auf das kleine Plateau und kochten uns eine Tasse Tee. Dabei beobachteten wir die vielen Leute die ängstlich, konzentriert, jammernd, locker auf den Stein stiegen und dann mit einem glücklichen „Ich hab’s geschafft“-Lächeln wieder hinunter kletterten.
Nun ging es an den finalen Abstieg. Viele Steinmännchen überall auf dem Plateau führten uns zu dem teilweise mit Ketten versicherten, steilen Abstieg über glatte Granitplatten hinunter zu dem immerhin noch 600m hohen Öygardsstolen-Parkplatz. Man sah sehr deutlich die Spuren der über tausend Besucher jedes Jahr: glatt geschliffene Steine, erodierter Boden, Neben- und Seitenpfade, verbogene Stahlnägel... Bei Regen und Schnee verwandelt sich dieser Abstieg wahrscheinlich in eine gefährliche Rutschbahn.
Angekommen auf dem Parkplatz, sprachen wir erfolgreich einen Wohnmobilfahrer an, der uns die 7,5 km lange Serpentinenstrecke hinunter zum Campingplatz in Lysbotn brachte. Keine Minute zu früh: nachdem wir unser Zelt aufgebaut hatten, zog Nebel in den Fjord herein und stieg langsam hinauf zum Fjell. Es dauerte dann nicht lange, bis es in Strömen regnete und ein heftiger Wind durch den Fjord fegte.
So ein Wetter oben auf dem Kjerag...lieber nicht! Wir kochten unsere Pasta im Windschatten einer Campinghütte, schauten in den Regen, redeten über die Tour und tranken uns zum Abschluss noch einen heißen Tee.
Der letzte Wandertag einer schönen Tour war vorbei!
7. Tag: Freitag, 20.08.2010
Nach einem ausgedehnten Frühstücksbuffet, nebenan, in der Touristenhütte des DNT, bauten wir unser Zelt ab und gingen zum Hafen hinunter.
Um 12.00 Uhr verließen wir mit der Fähre Lysbotn und erreichten gegen 14.30 Uhr wieder unseren Startort Lauvikk. Von dort ging es dann direkt weiter mit dem Bus nach Stavanger.
8. Tag: Samstag, 21.08.2010